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Frontalansicht eines Gladiatorenkampfes im Amphitheater der Drei Gallien in Lugdunum (Lyon). Die Zeichnung ist im Querformat. Sie ist innerhalb eines mit Tinte gezogenen Rahmens angeordnet. An den Rändern sind Spuren von Aquarellfarbe und Beschriftungen zu erkennen.
In der Arena des Amphitheaters vor der kaiserlichen Loge kämpfen zwei Gladiatoren unter dem wachsamen Blick des Schiedsrichters (summa rudis), der seinen Stab hält. In der Kampfphase stehen sich ein Retiarius und ein Secutor gegenüber. Der Retiarius auf der linken Seite ist mit einem Dreizack und einem Netz (rete) bewaffnet. Er trägt weder Helm noch Schild. Das am Boden liegende Netz im Vordergrund zeigt, dass der Retiarius nun mit seinem Dreizack kämpfen muss. Der Secutor rechts ist wahrscheinlich mit einem Dolch (pugio) bewaffnet. Er ist am Arm durch eine mit Metall- oder Lederschuppen segmentierte manica geschützt, durch einen Helm mit einem niedrigen, abgerundeten Kamm, mit dem er das Netz des Retiarius abgleiten lassen kann, durch einen Beinschutz (ocrea), der mit einer gekreuzten Lederschnürung angepasst wird, und schließlich durch einen langen, rechteckigen Schild (scutum).
Die Szene ist von einem Mosaik aus der Villa von Nennig inspiriert.